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Jena. (tn) Der Stadtrat tagt am Mittwoch. Seit Wochen wird besonders ein Punkt heftig in der Jenaer Öffentlichkeit diskutiert: TOP 21: “Beschlussvorlage Oberbürgermeister – Planentwurfs- und Planauslegungsbeschluss für den 3. Entwurf zum Bebauungsplan ′Eichplatz′ “

Vor zwei Wochen gründete sich eine Bürgerinitiative, die klar äußert: Das ist Mein Eichplatz, Unser Eichplatz. Nicht verständliche, intransparente Kommunikation auf der einen, inhaltliche Auseinandersetzung auf der anderen Seite führten zur Gründung der Bürgerinitiative “Mein Eichplatz”.
Im Café Wagner versammelten sich heute nun zum dritten Mal etwa 50 Bürgerinnen und Bürger verschiedener Altersgruppen, um sich gemeinsam über den Stand der Dinge zu informieren. Ziel der Bürgerinitiative ist es, Transparenz zu erzeugen und mit den Bürgern dieser Stadt ein gemeinsames, schönes neues Zentrum zu erhalten und keine “baulichen Totgeburten”, wie es in einem Leserbeitrag formulierte wurde. Es sollen keine Bauklötze wie am Markt entstehen, die auch den letzten Einzelhändler aus dem Zentrum vertreiben, vielmehr sollen die Bürger befragt werden, was sie am Sinnvollsten für die Gestaltung des zentralen Platzes erachten.

Grundlegend wurde aber durch den Sprecher Andreas Mehlich klar gestellt: “Wir sind nicht dagegen, weil es Stuttgart 21 gibt oder es gerade modern ist, gegen Großprojekte auf die Straße zu gehen. Es wird alles ergebnisoffen diskutiert, sicherlich nicht ganz neutral, weil die aktuelle Beschlussvorlage sowie deren Zustandekommen von allen Mitgliedern der Bürgerinitiative abgelehnt wird. Die Bürger möchten nicht nur teilweise und bruchstückhaft informiert werden.”

Sie möchten stolz auf “ihren” Platz sein, wie auch immer die Gestaltung aussehen mag. Die Befürchtungen, dass es wieder einen neuen Einkaufstempel für Kleidung oder Unterhaltungselektronik geben wird, sind groß. Dieses Filetstück darf nicht in dieser zu beschließenden Form vergeben werden. Den Interessierten wurden aber auch sehr unterschiedliche städteplanerische Entwürfe und Abbildungen von 3D-Modellen gezeigt. Diese entstanden in diesem Sommersemester in einer Zusammenarbeit der Stadt Jena und der Bauhaus Universität Weimar. Schöpfer waren Studenten des 6. Fachsemesters und sie zeigten, dass eine visualisierte Stadtplanung keine trockene Materie ist, die bestenfalls den Charme von Schnittbögen und Massekörpern besitzt. Wichtig war und ist es allen, sich auf den Weg vorzubereiten und zahlenmäßig stark auf der Stadtratssitzung zu präsentieren. Schließlich wollen alle eine Kommunikation  mit der Stadtverwaltung, damit alle eine gemeinsame Zukunft auf dem Eichplatz gestalten. Und sie nicht verbauen. Für Interessierte zur Eichplatzbebauung bietet sich schon einmal die Möglichkeit, am Mittwoch ab 17.15 Uhr zum Rathaus zu kommen, wenn es im Stadtrat um die Eichplatzbebauung gehen wird, um dort live und vor Ort den Argumenten der Stadtpolitik zu lauschen.